Autor(en):
Birger Antholz
Titel:
Tatverdächtigenbelastungszahl
Zusammenfassung:
Die Tatverdächtigenbelastungszahl (= Tatverdächtigenziffer; = TVBZ) ist die Anzahl der von der Polizei registrierten Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner. Die aufwändig recherchierten Tatverdächtigenbelastungszahlen zeigen, dass sich deren Höhe seit 1950 kaum verändert hat. Seit 63 Jahren werden rund 2,3 % der Bundesbürger jährlich in der Polizeilichen Kriminalstatistik als tatverdächtig registriert: 1952 2192, 1984 2210, 2013 2246. Es ist kein Kriminalitätsanstieg über die Zeit zu erkennen. Auch der zweite Kriminalitäts-Indikator Verurteiltenziffer liegt seit 1950 bis heute in konstant gleicher Höhe bei knapp 1 % Verurteilten. Die Polizeiliche Kriminalstatistik PKS zeigt in der gleichen Zeit hingegen einen beträchtlichen Anstieg der Polizeiziffer (Fälle pro 100.000 Einwohner=Häufigkeitszahl): 1950 2,6 %, 1993 8,3 % 2013 7,4 %. Die Differenz zwischen Polizeiziffer und Tatverdächtigenziffer entsteht dadurch, dass die Tatverdächtigenbelastungszahl sieben Revisionen unterliegt, die PKS-Häufigkeitszahl aber nur drei.
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