Autor(en):
Knut Latscha
Institution:
Hochschule für Polizei Baden-Württemberg
Titel:
Psychische Erkrankungen, Burnout und Suizidalität bei Polizeibeamten in Baden-Württemberg – eine kritische Analyse
Zusammenfassung:
Psychische Störungen und Erkrankungen sind sicher auch innerhalb der Organisation Polizei keine Seltenheit. Wie viele Polizeibeamte tatsächlich an psychischen Erkrankungen leiden ist kaum bekannt, da es bislang keine umfassenden Untersuchungen oder Studien hierzu gibt. Der Artikel analysiert auf Datenbasis zweier Untersuchungen der Polizei in Baden-Württemberg die Frage, wie häufig Polizeibeamte an psychischen Erkrankungen leiden oder gelitten haben, wie hoch das Risiko eines Burnouts ist und wie sich dies auch auf die Suizidalität bei der Berufsgruppe auswirken könnte. Es zeigte sich, dass jeder fünfte Polizeibeamte an einer psychischen Erkrankung leidet oder gelitten hat und jeder dritte einem erhöhten Burnout-Risiko ausgesetzt ist. Bemerkenswert hierbei ist auch die Altersverteilung der Erkrankungen. Mit zunehmendem Alter scheint das Risiko zu erkranken zu steigen. Dies wirkt sich auch auf die Suizidraten aus. Trotz möglicher methodischer Mängel der einzelnen Studien sollten die Ergebnisse eine Diskussion anregen und auch entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um die psychische Gesundheit aller Polizeibeamten bundesweit ernst zu nehmen und zu stärken, auch wenn es sich hier um Ergebnisse eines Bundeslandes handelt.
Seite 43-51