Autor(en):
Bernd Körber & Detlef Schmidt

Institution:
Polizeiakademie Niedersachsen

Titel:
Tai Chi in der Polizei – mentale Vorbereitung zur Förderung einsatzkompetenten Verhaltens

Zusammenfassung:
Tai Chi ist eine chinesische Kampfkunst, deren Grundlage die differenzierte Wahrnehmung der eigenen Person im Kontext einer umgebenden Umwelt ist. Diese Wahrnehmung wird geübt durch das langsame Praktizieren von Bewegungsformen. In einem Experiment wurde untersucht, ob eine kurzzeitige Wahrnehmungsschulung durch Tai Chi das einsatzkompetente Verhalten von Polizistinnen und Polizisten bei der Bewältigung von Einsatztrainings fördert. Hierzu wurden eine Experimental- und eine Kontrollgruppe in einem Prä-Post Design untersucht. Gemessen wurden das physiologische Ressourcenmanagement (systolischer Blutdruck; SBD) sowie die Gefährderansprache und die Einsatzkommunikation. Die Verhaltensmaße sind als Indikatoren für Selbstkontrolle/Selbststeuerung bzw. Situationskontrolle im Sinne einsatzkompetenten Verhaltens anzusehen. Im Ergebnis führt Tai Chi zu einem Absenken des SBD. Vom Prä- zum Posttest sinken zudem die Leistungswerte für die Verhaltensmaße in der Kontrollgruppe ab, während in der Experimentalgruppe ein leichter Anstieg der Erfolgswerte zu verzeichnen ist. Fazit: Tai-Chi-Trainings fördern die Einsatzkompetenz durch (a) verbessertes funktionales Ressourcenmanagement und (b) Verbesserung bzw. Aufrechterhalten von Selbstkontrolle & Selbststeuerung.

Seite 2-10